Sind Ihre Mitarbeitenden gesund, ist Ihr Unternehmen erfolgreich. Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist nicht nur für die eigene Motivation und Zufriedenheit wichtig, sie hat außerdem direkten Einfluss auf Ihren Unternehmenserfolg. Seit dem 12. März 2018 können Unternehmen das Rahmenwerk der Norm ISO 45001 für systematisches Management von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA) nutzen. So können Sie die konstante Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in Ihrem Unternehmen unterstützen.
Mit der ISO 45001 setzen Unternehmen sich vor allem mit den Chancen und Risiken im Gesundheits- und Arbeitsschutz auseinander. Sie hat zum Ziel, Unfälle und Krankheit am Arbeitsplatz zu minimieren, ihre Folgen zu mindern und Risiken allgemein vorzubeugen.
Die Zielgruppe für die ISO 45001 Zertifizierung umfasst Unternehmen aller Größen und Branchen, die ein effektives Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem implementieren möchten, um Verletzungen und Erkrankungen am Arbeitsplatz zu verhindern. Diese Zertifizierung richtet sich an Organisationen, die ihre Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zeigen und gleichzeitig Kosten senken sowie die Zufriedenheit der Beschäftigten steigern wollen.
Die ISO 45001 beschäftigt sich anders als ihre Vorgängernorm BS OHSAS verstärkt mit dem Kontext der Organisation. So trägt die oberste Unternehmensleitung mehr Verantwortung, sowohl für die Sicherheit der externen Mitarbeitenden als auch für die ausgelagerten Prozessen und die Delegierung von Teilaufgaben.
Die ISO 45001 ist wie die ISO 9001 und die ISO 14001 nach der „High-Level-Struktur“ (HLS) aufgebaut, sodass sich das SGA-Managementsystem nach ISO 45001 in diese integrieren lässt. Außerdem schafft die High-Level-Struktur Einheitlichkeit: Die Begrifflichkeiten sind durchgehend definiert und schaffen bei den Zertifizierungen Synergien.
Im Dezember 2023 wurde eine neue deutsche Version der internationalen Norm für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit veröffentlicht: DIN EN ISO 45001:2023. Die Anforderungen der ISO 45001:2018 bleiben weitestgehend unverändert. Die Norm wurde nur redaktionell überarbeitet. Mit der unveränderten Übernahme der aktuell gültigen, internationalen Norm ISO 45001:2018 durch das Europäische Komitee für Normung (CEN) als EN ISO 45001:2013 besteht daher kein unmittelbarer Handlungsbedarf: Die ausgestellten Zertifikate behalten ohne eine Übergangsfrist ihre Gültigkeit.
Ein integriertes Managementsystem (IMS) vereint verschiedene Managementsysteme eines Unternehmens, wie Qualitäts-, Umwelt-, Energie- und Arbeitsschutzmanagement, in einer einheitlichen Struktur. Dies fördert eine einheitliche Arbeitsweise, steigert Effizienz und Transparenz und bietet zahlreiche Vorteile:
Höhere Mitarbeitermotivation: Transparenz und klare Ziele fördern Akzeptanz und Identifikation.
Ein IMS verbessert die Effizienz, senkt Kosten, erhöht Transparenz und Zusammenarbeit, und erleichtert die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen. Voraussetzung für den Erfolg ist eine sorgfältige Planung und Umsetzung, wobei die High Level Structure (HLS) als zentrale Basis dient, um die Integration der verschiedenen Normen zu erleichtern.
In einer gemeinsamen Erklärung im Februar 2024 haben das Internationale Akkreditierungsforum (IAF) und die Internationale Organisation für Normung (ISO) die Ergänzungen in verschiedenen Managementsystemnormen erläutert. Darin wird betont, wie bedeutsam die Berücksichtigung des Klimawandels in den verschiedenen Managementsystemen ist.
Betroffen sind die Abschnitte 4.1 und 4.2 der jeweiligen Norm. Durch die Ergänzungen soll sichergestellt werden, dass Fragen des Klimawandels von den Organisationen im Zusammenhang mit der Wirksamkeit der Managementsysteme zusätzlich zu allen anderen Aspekten berücksichtigt werden.
Die ISO 45001 verfolgt den Ansatz des Risikobasierten Denkens. Das heißt, dass Unternehmen sich stärker als zuvor mit den für sie bestehenden Chancen und Risiken auseinandersetzen und diese entsprechend identifizieren müssen. Statt auf bereits eingetretene Folgen zu reagieren, planen Organisationen bereits im Vorfeld gezielt, wie sie mit potenziellen Auswirkungen verfahren. Die Betrachtung der Chancen und Risiken kann sich zum Beispiel auf Investitionen (neue Maschinen), die eigene Infrastruktur, Innovationen oder Lieferanten beziehen.
Die Zertifizierung nach ISO 45001 kann vertieft und erweitert werden durch:
Alle Normen, die nach der „HLS“ aufgebaut sind, beinhalten zehn Kapitel. Kapitel 1-3 umfassen den „Anwendungsbereich“ des SGA-Managementsystems, die „normativen Verweisungen“ sowie „Begriffen und Definitionen“. Ab Kapitel 4 greift der PDCA-Zyklus: In der Planungsphase beinhalten die Kapitel 4-6 die Themen „Kontext der Organisation“, „Führung“ und „Planung“. Kapitel 7 und 8 gehören zur Do-Phase und drehen sich um „Unterstützung“ und „Betrieb“. Kapitel 9 (Check) beinhaltet die „Bewertung der Leistung“ und Kapitel 10 die angestrebte „Verbesserung“ in der Do-Phase den Zyklus.
Bei der Auditdurchführung ist darauf zu achten, dass die in der Norm und den Akkreditierungsvorgaben genannten Beteiligten angemessen berücksichtigt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind hinsichtlich ihrer Aufgaben in der ISO 45001 klarer benannt:
Im Audit sollten nach Möglichkeit das Management und Mitarbeitende von Auftragnehmern (Kontraktoren) auf dem Werksgelände der auditierten Organisation befragt werden.
Die BS OHSAS 18001 wurde als Vorgänger-Norm zum 12. März 2018 durch die ISO 45001 abgelöst. Die Übergangsfrist für die Umstellung gilt nach den Übergangsregelungen der IAF (International Accreditation Forum) bis zum 30. September 2021. Solange können Sie den Arbeitsschutz in Ihrem Unternehmen über das Rezertifizierungs- oder Überwachungsaudit umstellen. Neben dem Rezertifizierungs- oder Überwachungsaudit können Sie auch das Sonderaudit in Anspruch nehmen. Für ein individuelles Angebot kontaktieren Sie uns gern!
Mithilfe eines „Gap-Audits“ (Vor-Audit) innerhalb des nächsten Überwachungs- oder Rezertifizierungsaudits definieren wir die Anforderungen an Ihre Umstellung.
Im Rahmen der Planung des SGA-Managementsystems werden Risiken betrachtet. Für sich daraus ergebende, eventuelle Notfallsituationen gilt es, Prozesse zur Vorbeugung sowie zur Vorbereitung auf mögliche Notfälle aufzusetzen. Es werden klare Maßnahmenprozesse und Zuständigkeiten definiert, die dokumentiert zur Verfügung stehen und in Notfallsituation zu sofortigem zielführendem Handeln befähigen.
Der erfolgreiche Wechsel von der BS OHSAS 18001 zertifiziert Sie nach ISO 45001 und ist drei Jahre gültig, wobei die Laufzeit ab Ende des vorherigen Zertifikats beginnt, sodass die Zertifizierung so im üblichen Auditintervall verbleibt.
TÜV NORD CERT ist ein international anerkannter und zuverlässiger Partner für Prüf- und Zertifizierungsdienstleistungen. Unsere Sachverständigen und Auditoren verfügen über fundiertes Wissen und haben grundsätzlich eine Festanstellung bei TÜV NORD. Hierdurch sind Unabhängigkeit und Neutralität sowie Kontinuität bei der Betreuung unserer Kunden gewährleistet. Der Vorteil für Sie liegt auf der Hand: Unsere Auditoren begleiten und unterstützen die Entwicklung Ihres Unternehmens und geben Ihnen ein objektives Feedback.